Die besten Tipps in der Musikfotografie
Sony Alpha 7R III - Das richtige Objektiv macht den Unterschied
– letzte Aktualisierung:Inmitten von Musik, Scheinwerfern und Selbstdarstellung gibt es eine Aufgabe abseits der Bühne. Für den Musikfotografen Peter Neill gehört das Ablichten einiger der größten Künstler der Welt zum beruflichen Alltag. Er verriet uns, welche Dinge er beim Einrichten seiner Sony Alpha 7 III und Sony Alpha 7R III Kameras beachtet, um die besten Bilder des Konzerts schießen zu können.
Bei der Wahl des Objektivs gibt es zwei offensichtliche Möglichkeiten: das Sony 70–200 mm f/2.8 Objektiv und das Sony 24–70 mm f/2.8 aus der G-Master-Reihe. Mit diesen Objektiven ist Peter flexibel genug, um viele unterschiedliche Aufnahmen zu machen. Die Blendenöffnung von f/2,8 lässt außerdem ausreichend Licht durch, damit er eine kurze Verschlusszeit einstellen und somit den Moment der Bewegung einfrieren kann.
Es gibt allerdings noch ein paar andere Objektive, die Peter für sehr spezielle Aufnahmen verwendet. An erster Stelle kommt das Sony FE 12–24 mm f/4 G Weitwinkelobjektiv. Durch den enorm großen Brennweitenbereich kann Peter die gesamte Bühne vom Fotograben aus einfangen oder die Kamera ins Publikum schwenken, um die Größe der Veranstaltung festzuhalten.
An zweiter Stelle folgt das Sony 85 mm f/1.4 GM. Dieses Objektiv wird gewöhnlich für Portraits verwendet und kommt auch auf der Bühne häufig zum Einsatz. Durch die Brennweite kann Peter den Leadsänger aus einer angenehmen Entfernung aufnehmen, während die Blendenöffnung von f/1,4 viel Licht durchlässt. Dadurch gelingt es ihm, Bewegungen durch eine ausreichend kurze Verschlusszeit einzufrieren, während er die ISO-Empfindlichkeit auf einem niedrigen Wert belässt. Das ist ebenfalls empfehlenswert, wenn es sich um kleinere Veranstaltungen handelt, die oftmals nicht über die beeindruckende Bühnenbeleuchtung größerer Shows verfügen.
Laut Peter kann es für die Kreativität unter Umständen sogar förderlich sein, sich auf ein Objektiv mit Festbrennweite zu beschränken: „Manchmal verwende ich nur das 85 mm f/1.4-Objektiv. Es ist sehr interessant, sich nur auf ein Objektiv zu beschränken, weil man sich mehr auf die Details konzentriert und nach weiteren kreativen Einstellungsarten sucht.“
Durch den Autofokus mit Augenerkennung der Sony Alpha7 III und Alpha 7R III kann Peter sicher stellen, dass die Augen des Künstlers stets fokussiert sind – selbst dann, wenn ein Objektiv mit einer extrem geringen Schärfentiefe verwendet wird, wie das 85 mm f/1.4.
Es gibt jedoch auch Momente, in denen Peter lieber manuell fokussiert, um noch kreativer sein zu können. Damit die gewünschten Stellen in der Aufnahme scharf gestellt werden, verwendet er Fokus-Peaking. Diese Funktion hebt fokussierte Kanten im Bild hervor und ermöglicht eine schnelle Änderung der Fokuseinstellung. Bei der Verwendung von älteren Objektiven, die mithilfe von Adaptern angebracht worden sind, ist Fokus-Peaking ebenfalls sehr empfehlenswert.
Belichtung
„Je nach Aufnahme gibt es ein paar wichtige Gegenstände, die ich belichte, doch normalerweise ist das Gesicht des Künstlers der Hauptgegenstand“, erklärt Peter.
Bei permanent wechselnden Farben und blinkenden Lichtern verwendet Peter seine Kameras der α7 Serie von Sony im vollmanuellen Belichtungsmodus. Er verlässt sich dabei ganz auf das Rückdisplay und Histogramm, um sicher zu stellen, dass in überbelichteten Bereichen so viele Details wie möglich in seinen Aufnahmen enthalten sind.
Peter erklärt: „Winzige Punkte oder das erloschene Spotlight stören mich nicht, doch auf einer großen, ebenen Fläche würde ich es auf jeden Fall vermeiden. Ich bin der Meinung, dass es viel effektiver ist, die Schatten hervorzuheben, als zu viel Belichtung zu erzeugen.“
Die Wahl der Blende hängt insbesondere von Peters Einsatz ab. Aufnahmen für ein Tourplakat erfordern beispielsweise eine größere Schärfentiefe, damit alle Bandmitglieder scharf dargestellt werden. Dafür ist ein Blendenwert von f/5,6 besser geeignet als eine voll geöffnete Blende wie f/2,8 oder f/1,4.
Auch bei der Verschlusszeit gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten, nämlich Bewegungsunschärfen. Künstler sind ständig in Bewegung, wenn auch kaum merklich. Deshalb stellt Peter seine Verschlusszeit nicht niedriger als 1/160 Sek. ein.
„Selbstverständlich kommt es bei Bewegungsunschärfen auch auf den künstlerischen Aspekt an“, erklärt er. „Wenn ich sie aber vermeiden möchte, darf ich die Verschlusszeit von 1/160 Sek. nicht überschreiten – unabhängig vom Objektiv.“
Produkte in diesem Artikel
Peter Neill
Fotograf
Peter hat sich als Fotograf in der Musikbranche darauf spezialisiert, die besondere Atmosphäre auf Livekonzerten einzufangen. Zu seinen Kunden zählen Queen, Justin Timberlake, The Script, U2, Will.i.am, Sony, Colombia Records, Epic Records, Ennio Morricone, Gary Barlow, das Billboard-Magazin und viele andere.
www.shootthesound.com/