
Olympus Kamtschatka-Bären
Mit der Olympus -D E-M1 Mark II Kamera faszinierende Aufnahmen von Kamtschatka-Bären.
Tierfotografie mit der Olympus-D E-M1 Mark II
– letzte Aktualisierung:Ich möchte noch viele Orte bereisen, doch als sich die Möglichkeit zur Teilnahme am Olympus Wildlife Project bot (internationale Fotografen, Filmemacher und Journalisten erhalten hier die Gelegenheit, entlegene und unberührte Gegenden der Erde zu besuchen), habe ich mich für die Halbinsel Kamtschatka entschieden.
Zusammen mit Krystian Bielatowicz machte ich mich auf den Weg zum Kurilensee, der nur 200 Kilometer von Petropawlowsk-Kamtschatski entfernt liegt, der Hauptstadt der Region Kamtschatka.
Die erste Begegnung mit einem Bären hat mich zutiefst beeindruckt, besonders da kein Aufseher in der Nähe war und ich auch keine Waffe bei mir trug. Als ich aus dem Zelt stieg, bemerkte ich ein „Monster“, das mich vom Gebüsch aus nur ein Dutzend Meter entfernt anstarrte. Alles, was mich von dem Raubtier trennte, war ein 5-Millimeter-Draht, der um das Camp gespannt war. Zum Glück verhielt sich der Bär ruhig, sodass ich mein M.Zuiko Digital ED 40-150mm F2.8 PRO Objektiv mit langer Brennweite demontieren und zu einem „Dreihunderter“ (M.Zuiko Digital ED 300mm F4.0 IS PRO) greifen konnte. Ich machte Fotos von dem Tier, das seinen Kopf von Zeit zu Zeit aus dem Gebüsch streckte. Obwohl der Bär nicht in seiner vollen Pracht zu sehen war, hatte das Foto vom Kopf zwischen den Blättern, der den gesamten Bildausschnitt einnimmt, seinen besonderen Reiz.
Auf der suche nach Lachs

Im Spätsommer durchqueren Pazifische Lachse den Kurilensee. In dieser Zeit versammeln sich Hunderte Bären an See- und Flussufern. Das ist ein Festmahl, nicht nur für die Bären, sondern auch für jeden Fotografen in der Nähe. Ich habe für Bilder von diesem Schauspiel Objektive sowohl mit kurzer als auch mit langer Brennweite verwendet. Das Weitwinkelobjektiv habe ich größtenteils in der Fotofalle eingesetzt, obwohl ich einige Male tatsächlich so nah an den Tieren dran war, dass ich sie nicht komplett aufs Bild bekam.
Die Olympus D E-M1 Mark II Kamera

Ich habe meine OM-D E-M1 Mark II Kamera mit einem M.Zuiko Digital ED 12mm F2.0 Objektiv in einem speziellen robusten Kunststoffgehäuse geschützt und den Auslöser aus sicherer Entfernung per WLAN über mein Smartphone betätigt. Entscheidend ist dabei, dass auf dem Bildschirm des Smartphones genau angezeigt wird, welches Bild die Kamera einfängt. Für die zweite Auslösemethode wird der bewährte Bewegungsmelder verwendet, der auch bei Alarmanlagen zum Einsatz kommt. Nach nur wenigen kleinen Modifikationen berühren sich die elektrischen Kontakte, sobald eine Bewegung wahrgenommen wird, und durch Schließen des Stromkreises wird der Auslöser betätigt.
Kreativität ist gefragt

Nur ein geringer Teil unserer Fotos wurde per Fernauslöser aufgenommen. Krystian hat Videos ohne Stativ aufgenommen, aber auch ein Stativ und eine Drohne verwendet. Gleichzeitig habe auch ich Bilder mit und ohne Stativ gemacht. Der interessanteste Aspekt für uns beide war wohl, die Bären beim Lachsfang zu beobachten. Die Jagd an sich ist ein sehr dynamisches Ereignis. Daher habe ich mit schnellen Serienaufnahmen, kontinuierlichem Autofokus und Objektiven mit langer Brennweite gearbeitet – hauptsächlich mit dem 40-150mm F2.8 PRO Zoomobjektiv und dem 300mm F4.0 IS PRO Objektiv.
Die OM-D E-M1 Mark II verfügt über einen großen Pufferspeicher und ermöglicht in einem Modus mit mechanischem Verschluss Aufnahmen mit Bildfolgen von 15 Bildern pro Sekunde. So konnte ich den gesamten Vorgang des Lachsfangs Schritt für Schritt und sehr genau festhalten, wobei jeder Moment vom Sprung ins Wasser bis zum Herausziehen des Fisches dokumentiert wurde. Wie gewöhnlich habe ich mich für RAW + JPG entschieden.
Pro Capture

Auch die Funktion Pro Capture habe ich ziemlich häufig verwendet. Hierbei speichert die Kamera bereits Bilder im Pufferspeicher, noch bevor der Auslöser vollständig heruntergedrückt wird. Wird der Auslöser halb heruntergedrückt, beginnt im Puffer die Speicherung der RAW + JPG-Bilder in voller Auflösung mit einer Bildfolge von bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Während ich die Bären am Ufer beobachtete, drückte ich den Auslöser halb herunter. Ich habe ihn dann jedes Mal vollständig heruntergedrückt, wenn einer der Bären einem Fisch hinterhersprang. Diese Vorgehensweise ermöglichte es mir, die gesamte Sequenz aufzunehmen und das eindrucksvollste Bild vom Sprung des Bären ins Wasser auszuwählen.
Ich persönlich finde, bei der Naturfotografie geht es besonders darum, Dinge aus einer völlig neuen Perspektive zu zeigen. Dadurch wird das Foto von einem Bären, der alleine im Wasser steht, weniger interessant als die Aufnahme von einem winzigen Detail. Obwohl man in jedem Fotokurs lernt, keine Aufnahme mit Gegenlicht zu machen, wurde mein Lieblingsfoto aus dem Olympus Wildlife Project gegen die Sonne aufgenommen. Die Sonne, der Bär und ich bildeten eine gerade Linie. Das Motiv ist insgesamt stark unterbelichtet, sodass die Szene sehr grafisch wirkt. Dunkle Fragmente verlieren sich im Schwarzen und die einzigen belichteten Fragmente des Bilds sind die Reflexionen auf dem Wasser und das von hinten angestrahlte Bärenfell.
Nutzen Sie die Digitale Fotografie

Sie sollten experimentieren und es sich zunutze machen, dass die digitale Fotografie es uns ermöglicht, eine hohe Anzahl an Naturaufnahmen zu machen. Es wäre schade, keine Serienaufnahmen einzusetzen, besonders für Fans dynamischer Naturaufnahmen. Oft ist es uns etwas peinlich, wie viele Fotos wir bei einem Shooting oder während einer Reise gemacht haben, aber dem Betrachter oder Redakteur ist es völlig egal, wie viele Bilder Sie aufgenommen haben, um das „perfekte“ Bild zu erzielen. Vielmehr zählt die Tatsache, dass Sie ein großartiges Foto aufgenommen haben. Je einfallsreicher und mutiger Sie bei Ihren Experimenten sind, desto besser ist es für SIE und IHRE Fotos. Selbst wenn die große Mehrheit der bei diesen Experimenten entstandenen Bilder im Papierkorb landet, werden Sie dabei immer etwas Neues lernen und Ihr Wissen vertiefen.